Emotions(arbeit) im Polizeialltag und die Bedeutung von psychologischen Interventionsmaßnahmen für Polizist*innen
DOI:
https://doi.org/10.15135/2024.12.2.46-61Abstract
Die Studie geht der Frage nach, welche (emotionalen) Bedürfnisse aus dem Arbeitsalltag der Polizist*innen expliziter diskutiert werden müssen, um gezielte psychologische Interventionen setzen zu können. Wir präsentieren eine qualitative Pilotstudie anhand von vier berufsbiographischer Experteninterviews mit deutschen, männlichen Polizisten zwischen 25 und 65 Jahren. Die Analyse mittels dokumentarischer Methode deckt auf, wann und wie emotionale Bedürfnisse in der Polizeiarbeit zum Tragen kommen. Des Weiteren wird rekonstruiert, welche Formen der psychologischen Intervention auf emotionale Bedürfnisse adäquat eingehen können, und welche Desiderata aus inadäquater Aufarbeitung hervorgehen. Ziel des Beitrags ist es, die feinen Nuancen des Berufsalltags zu verstehen und so das Verständnis für die Spezifität der Polizeiarbeit für Psycholog*innen zu fördern.
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