Mensch trifft Maschine. Reflexionen eines Psychotherapeuten über KI und Selbstbild

Autor/innen

  • Peter Geißler

DOI:

https://doi.org/10.15136/2025.12.1.46-61

Abstract

In diesem Beitrag reflektiert ein Psychotherapeut seine persönliche Entwicklung im Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) und deren Einfluss auf sein professionelles Selbstbild. Ausgehend von einer anfänglichen Skepsis beschreibt er den Weg zu einer intensiven Nutzung von KI als kognitive Erweiterung seiner therapeutischen und wissenschaftlichen Arbeit. Der Autor analysiert dabei die spezifische Form der Abhängigkeit, die sich durch die regelmäßige KI-Nutzung entwickelt hat - nicht als existenzielle oder problematische Abhängigkeit, sondern als produktive Erweiterung seiner kognitiven und kreativen Möglichkeiten. Diese Erfahrungen werden in einen breiteren theoretischen Rahmen eingebettet, der Relationalität als universelles Prinzip in Quantenmechanik, Psychotherapie und KI-Entwicklung identifiziert. Der Autor argumentiert, dass KI nicht als isoliertes Werkzeug, sondern als Teil eines relationalen Netzwerks verstanden werden sollte, das neue Formen der Wissensproduktion und therapeutischen Praxis ermöglicht. Dabei wird KI als Spiegel menschlicher Prozesse betrachtet, die uns hilft, das Wesen von Beziehung und Relationalität tiefer zu verstehen. Diese Perspektive eröffnet neue Wege, über das Verhältnis zwischen Mensch und Maschine nachzudenken und könnte zu einem erweiterten Verständnis des Menschlichen selbst beitragen.

Literaturhinweise

Barthes, Roland (1988). Der Tod des Autors. In: Barthes, Roland: Die Lust am Text. Gesammelte Schriften, Frankfurt am Main: Suhrkamp.

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Veröffentlicht

2025-06-23

Ausgabe

Rubrik

Essay