Einfach nur faul – oder?

Die Binge-Eating-Störung. Entstehung und Verständnis einer komplexen Essstörung aus psychotherapeutischer, insbesondere individualpsychologischer Sicht.

Autor/innen

  • Jasmin Ghazanfari PTW

DOI:

https://doi.org/10.15136/2023.10.2.47-70

Abstract

Trotz der hohen Betroffenenanzahl werden Personen mit einer Binge-Eating-Störung aufgrund des überschüssigen Gewichts missverstanden und stigmatisiert. Bisher bekannte Literatur, Erkenntnisse, Definitionen sowie Forschungen werden beschrieben. Zusätzlich geben Interviews mit Expert*innen einen Einblick in das Störungsbild, dessen Entwicklung sowie die psychotherapeutische Behandlung. Die Interviews wurden nach der qualitativen Inhaltsanalyse (Mayring, 2015) bearbeitet und individualpsychologisch interpretiert (Antoch, 1995).

Die therapeutisch relevanteste Herausforderung der Betroffenen scheint neben dem Übergewicht, den körperlichen Folgeschäden und den gesellschaftlichen Stigmata, das Defizit der Emotionsregulation zu sein. Das Bingen betäubt die eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Gefühle. Der inadäquate Umgang ist Folge mangelhaft erlernter Bewältigungsstrategien von Emotionen und Konflikten. Diese sind in der Regel bereits in den vorherigen Generationen nur unzureichend ausgeprägt und werden ebenso unzureichend weitergegeben.

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Veröffentlicht

2023-12-22

Ausgabe

Rubrik

Artikel