Kann denn Liebe Sünde sein? Eine partizipative Untersuchung curricularer Ressourcen für das wesentliche, aber fraglich ausreichend berücksichtigte Thema von Liebe und Sexualität in der Psychotherapieausbildung

Autor/innen

  • Julia Karaian Sigmund Freud PrivatUniversität Wien

DOI:

https://doi.org/10.15136/2018.5.1.25-49

Abstract

Nach Abschluss des individualpsychologischen Fachspezifikums hatte die Autorin einerseits das Gefühl nicht genügend auf die erotische und sexuelle Übertragung/Gegenübertragung, die Verliebtheit im Therapiesetting und deren Umgang damit vorbereitet worden zu sein und andererseits dass diese Themen nicht in der gewünschten Tiefe in der Ausbildung behandelt worden sind.Ob diese Wahrnehmung mit AbsolventInnen und PsychotherapeutInnen i.A.u.S. der Individualpsychologie an der Sigmund Freud Universität geteilt wird oder nur der subjektiven Wahrnehmung der Autorin zugrunde lag, galt es in ihrer Abschlussarbeit herauszufinden. Das konkrete Ziel der Forschung lässt sich auf die Beantwortung folgender Forschungsfrage zuspitzen: Wird man als angehender Therapeut bzw. angehende Therapeutin im Zuge der individualpsychologischen fachspezifischen Ausbildung auf die erotische und sexuelle Übertragung/Gegenübertragung und deren Handhabung vorbereitet? Mittels Fragebogen sowie Lehrbuch- und Lehrplananalyse wurde der Forschungsfrage auf den Grund gegangen.

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Veröffentlicht

2018-06-29